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Infiltrationstherapie

Infiltrationen werden bei Schmerzen des Bewegungsapparates angewendet, die durch entzündliche Prozesse hervorgerufen werden.

Dabei werden kristallförmige oder flüssige Medikamente direkt und punktgenau an der schmerzenden Stelle injiziert. Die Behandlung eignet sich zur Schmerzausschaltung und Schmerztherapie an der Wirbelsäule, in den Gelenken, an Muskeln oder Sehnen. Üblicherweise tritt kurz nach der Behandlung Schmerzfreiheit ein.

Je nach Intensität und Dauer des Schmerzes können Infiltrationen einmalig oder bis zu 10 Mal erforderlich sein. Eine Infiltration durchbricht damit den Schmerzkreislauf, je nach Zusammensetzung des verabreichten Medikaments kann die Grunderkrankung damit auch behandelt werden.



Was sind Infiltrationen?

Im Zuge einer Infiltration werden zumeist Glukokortikoide (u.a. Prednison, Kortison) mit einer dünnen Nadel

  • in den Muskel- oder Sehnenansatz,
  • in den Gelenkshohlraum oder
  • an die Nervenwurzel injiziert.

Glukokortikoide sind Entzündungshemmer, die entweder in flüssiger oder kristalliner Form verabreicht werden; beide sind haptisch und optisch flüssig - bei kleineren Gelenken empfiehlt sich die wässrige Form - um Sehnenschäden durch "kristallreaktionen" wie Gewebsreizung zu vermeiden.

Kristalline Glukokortikoide wirken bis zu 10 Tage im betroffenen Areal des Körpers, flüssige Glukokortikoide nur einige Tag lang, da sie in den Körperkreislauf fließen und den Schmerz daher nicht genauso am Punkt treffen wie kristalline Medikamente. Im Zuge einer Infiltration kann auch ein Lokalanästhetikum verabreicht werden, um einerseits den Grundschmerz zu lindern wie auch den Infiltrationsschmerz zu vermeiden. Es hemmt die Schmerzvermittlung der Nervenfasern. Darüber hinaus wirken sie entzündungshemmend.

Eine Infiltration muss exakt durchgeführt werden; um das betroffene Gewebe gezielt zu erreichen, wird die Behandlung manchmal z.B. an der Wirbelsäule unter CT- oder Röntgen- oder Ultraschallkontrolle durchgeführt. Damit kann der Arzt sicherstellen, dass das Medikament punktgenau die betroffene Stelle erreicht.



Für wen eignet sich eine Infiltrationstherapie?

Infiltrationen dienen zur Therapie von Schmerzen im Bewegungsapparat, die aufgrund von entzündlichen Prozessen entstehen. Infiltrationen können auch als diagnostische Methode angewendet werden, um den Ursprung des Schmerzes zu finden bzw. zu erkennen und sind daher sinnvoll bei

  • Schulterschmerzen
  • Schmerzen an der Wirbelsäule
  • Knie- oder Hüftgelenksbeschwerden
  • Sehnenscheidenentzündung
  • Schleimbeutelentzündung
  • Tennisarm
  • degenerativen Verschleißerscheinungen in Gelenken

Die Injektion erfolgt dabei direkt in den schmerzenden Bereich, entweder in den Muskel- oder Sehnenansatz, in den Gelenkshohlraum oder in die Nervenwurzel.